Inspiriert durch das Buch: Bei Zeiten von dem Autor Wilhelm Bruders warf Pfarrer Bernd Haane beim Frauenbund einen Blick auf die viel zitierte „Zeitenwende“ Damit sind nicht nur die Veränderungen in Politik und Wirtschaft gemeint, sondern auch die digitale Welt, das Klima, die Arbeitswelt und nicht zuletzt die Kirche. Durch Veränderungen werden Sicherheiten unsicher oder verschwinden gar ganz. Das verführt uns dazu so weiter zu leben, weil wir nichts verändern können.
Zeitenwende ist mit Angst verbunden und Verunsicherung. Uns geht es noch gut, doch wie wird die nächste Generation leben, wo bilde ich mir in unserer pluralen Gesellschaft meine Meinung? Sich all den aufkommenden Fragen zu stellen ist anstrengend. Da kann es eine Hilfe sein sich mit den Versen aus dem Buch Kohelet auseinander zu setzen.
Mit Blick auf das eigene Leben bedeutet es zu schauen, was hat mein Glaube damit zu tun, wo stellt sich mir die Frage nach Gott? Zunächst einmal gilt es nicht in Pessimissmus zu verfallen trotz Pandemie, Krieg und Umweltschäden. Es bedeutet aber auch nicht die Augen zu verschließen oder weg zuschauen. „Seid nüchtern und wachsam“ so heißt es in der abendlichen Komplet, das heißt, seid wachsam und nehmt wahr, was passiert. In meinem Umfeld besteht sehr wohl die Möglichkeit zur Veränderung. Initiative ergreifen, Wohlstand abgeben, sich für Andere einsetzen, im Umgang miteinander friedlich sein, schauen was ist mir wichtig im Leben und was tu ich dafür? Zeitenwende erfordert einen langen Atem und ist nicht mit Resignation oder Schimpfen und Klagen zu bewältigen und nicht damit die Vergangenheit zu vergolden. Wir haben mehr Möglichkeiten die Welt zu verändern. Wenn jeder im Glauben seine persönliche Form findet, die Offenheit - Gott ist für mich da, dann kann der Glaube zu einem Schatz werden, der hoffnungsvolle Zuversicht an „seiner“ Seite gedeihen lässt.
Mit diesem Blick in die Zukunft beendete Pfarrer Bernd Haane seinen Vortrag und hinterließ nachdenkliche Zuhörerinnen.