KDFB

Der Glaube an sich ist da und er ist vital

Pastor Haane hat im Frauenbund einen sehr denkwürdigen Vortrag gehalten  in Anlehnung der Sendung Zeitzeichen, die täglich auf WDR 3 ausgestrahlt wird. Dort werden die Zeichen der Zeit oft im Rückblick anhand von Biographien berühmter Persönlichkeiten erklärt. Haane stellte in diesem Zusammenhang die Frage: Wie nehme ich die Zeichen der Zeit wahr, in der Gesellschaft und in der Kirche? Verliere ich mich im ewigen Wehklagen über Katastrophen und Missstände auf der ganzen Welt und in unserer Kirche? Da ist es wichtig nicht nur im Erschrecken zu verharren, sondern sich aus der Vielfalt der Nachrichten aus den öffentlichen Medien und der Presse eine eigene Meinung zu bilden und zu meiner Wahrheit zu kommen. Immer wieder die Frage zu stellen, was ist für mich wichtig und warum. Wo komme ich zur Ruhe, wo finde ich Sinn für mein Leben. Die Eucharistiefeier kann so ein Ort sein, um auf die Spur meines Lebens zu kommen oder das stille Gebet, oder von Gott zu reden über das was mich bewegt. Was wünsche ich mir persönlich, was trage ich dazu bei, was brauche ich damit mein Glaube mich trägt oder gibt es Brüche in meinem Leben, die ich abarbeiten muss.
Wir brauchen nicht nur Theologen die von ihrer Gotteserfahrung erzählen, sondern auch Frauen und Männer aus unserem Umfeld die bereit sind, über ihre Beziehung zu Gott zu sprechen. Das gibt mir auch die Möglichkeit zu hinterfragen, woran erkennt man, dass ich aus dem Glauben lebe.
Es hat sich viel verändert in unserem Leben, nicht nur im kirchlichen Bereich, sondern auch in der Gesellschaft, dabei gilt es immer nach vorne zu schauen, nicht in alten Verhaltensmustern zu verharren. Die  Rede, dass wir etwas immer so gemacht haben ist der Feind der Veränderung. Die jetzige Form der Kirche wird vergehen, die Religion jedoch bleibt. Der Bedarf an meditativen Elementen ist erfahrungsgemäß größer geworden und da sich die personelle Situation in der Kirche stark verändern wird, werden viele Aufgaben von Laien übernommen werden. Von Gott reden geht auch mit Diakonen und Pastoralreferenten. Die Kirche erwacht in den Seelen! Manches Gottesbild - was wir haben - hält in dieser Welt nicht mehr stand. Es geht nun ein bestimmter Typ von Christen zu Ende. Der Glaube an sich ist da und er ist vital. Suchende bleiben und schauen was tiefer geht.  Die großen Mystiker(innen) vergangener Zeiten sind immer wieder aufgebrochen auf den Weg zu neuen Ufern der Gotteserfahrung außerhalb der Tradition. Dieses Beispiel gab Pastor Haane den Zuhörerinnen mit auf den Weg und der Empfehlung, sich immer wieder von Gott überraschen zu lassen und dabei sich selbst  immer wieder in Frage zu stellen.  
Dieser Nachmittag hat alle Zuhörerinnen nachdenklich gestimmt und es wurde noch lebhaft über viele offene Fragen diskutiert.